ChancenZukunftsTräumeMacher: Nicole Pipiale aus dem offenen Kinderladen Domino

Schnell spricht er sich rum, der Kinderladen Domino im kleinen Wohngebiet mit den unsanierten Wohnblocks im Dresdner Südosten. Die Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 14 Jahren erzählen ihren Geschwistern vom Treff im Erdgeschoss in einem der Wohnblocks. Nachbarn sprechen über das Familien-Cafe für Eltern am Montagnachmittag oder der Banknachbar aus der Schule kommt zur Hausaufgaben-Hilfe einfach mit ins Domino.

Nicole Pipiale studierte Erziehungswissenschaften an der TU Dresden und ist seit Sommer 2012 im Kinderladen Domino. Inzwischen verantwortet Sie in der Kindervereinigung Dresden e. V. zusammen mit einer Kollegin, den Bereich Kinder-, Jugend- und Familienarbeit mit zwölf Mitarbeitern. Zum Bereich gehören zwei Kindertreffs, der Kinder- und Jugendzirkus KAOS und die Sozialarbeit in drei Schulen.

Schon als Jugendliche war sie die erste, wenn es darum ging einen Babysitter zu finden. Ihre Profession ist die unterstützende Arbeit für Kinder, weil sie hier am meisten bewirken kann. 2016 führte sie der Freiwilligendienst an eine Grundschule in Kapstadt, an der sie im Rahmen eines Förderprojektes Englisch unterrichtete. Seit dem Aufenthalt in Afrika nimmt Nicole Pipiale vieles gelassener und gibt den Kindern im Kinderladen ihre Erfahrung, auch mit wenig gut auszukommen, weiter. Eine der afrikanischen Weisheiten hilft tagtäglich im Kinderladen Domino: „Es gibt keine Probleme, es gibt nur Lösungen.“

Davon profitieren die 15 bis 30 Kinder, die täglich im Kinderladen ihre Freizeit verbringen. Viele der Kinder tragen schon früh „ihr Päckchen“. Sie kommen aus Familien in denen die Sonne seltener scheint, können sich z. T. auf nur einen Elternteil verlassen und das Familiengeld ist meistens knapp. Im Domino entwickeln die Kinder gemeinsam mit den Betreuern Kreativangebote. Das hilft dabei selbständig zu werden und die eigene Leistung wert zu schätzen. „Viele unserer Kinder haben ganz besondere Talente. Wir helfen sie zu fördern“, so Nicole Pipiale. Dabei ist der gute Kontakt zu den Eltern wichtig. „Wenn wir den Familien helfen, zum Beispiel beim Lösen von Schulproblemen, helfen wir automatisch den Kindern. Mancher Lehrer täte gut daran, genau diese Kinder mehr zu unterstützen, als das Stigma der „schwierigen“ Familie noch zu verstärken.“

Die Kinder selbst gehen ganz unvoreingenommen auf ihre Altersgenossen zu. Als beispielsweise die ersten ausländischen Kinder im Domino zu Gast waren und die deutsche Sprache noch ein echtes Problem war, wurde die Verständigung mit Händen, Füßen und Mimik gelöst. Ganz einfach eben.

Das Team vom Kinderladen will persönliche Möglichkeiten aufzeigen, die Kinder heute im Alltag unterstützen, damit sie morgen ihren eigenen Weg gehen können.